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LK Argus Kassel

Fußverkehrsstrategie Bielefeld

Der Fußverkehr als zentraler Bestandteil einer nachhaltigen urbanen Mobilität soll mit einer Fußverkehrsstrategie in Bielefeld systematisch und dauerhaft gefördert werden. Ziel ist es, durch Steigerung der Attraktivität des Zufußgehens den Anteil des Fußverkehrs am Modal Split zu erhöhen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Sicherheit sowie Gesundheit der Bielefelder:innen zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auf der Alltagsmobilität.

Der Prozess der Fußverkehrsstrategie umfasste zwei Stufen. Zunächst wurde ein Leitbild inklusive fußverkehrsfördernder Ziele formuliert. Dieses formt zusammen mit strategischen Schritten zur Umsetzung das Strategiepapier. Die Ausarbeitung der Handlungsempfehlungen und der Empfehlungen zur Umsetzung stellte die zweite Stufe dar. Im Rahmen der Empfehlungen zur Umsetzung wurden Quartierskonzepte für zwei Modellquartiere sowie ein 60 Maßnahmen umfassender Katalog erarbeitet. Darüber hinaus dient die Erstellung eines Leitfadens als Handlungsrahmen bzw. Richtschnur zur Umsetzung von Leitbild und Zielen der Fußverkehrsstrategie.

Zielgrafik

Das Leitbild und die strategischen Ziele aus Stufe 1 wurden aufbauend auf vorhandene Planungen, einer Bestandsanalyse und auf Basis bestehender Leitbilder entwickelt. Unter dem Motto „Bielefeld geht los!“ wird die Vision einer dynamischen, lebenswerten, gut vernetzten und barrierefreien Stadt illustriert. Der Fußverkehr soll für die zukünftige Stadtentwicklung in Bielefeld den Ausgangspunkt darstellen.

Leitbild nach Themenschwerpunkten

Die Handlungsempfehlungen zu gesamtstädtischen Vorgehensweisen und Vorgaben in Stufe 2 dienen der Erreichung der strategischen Ziele. Sie beinhalten unter anderem die Aspekte Entwicklung von Netzen für den Fußverkehr, Qualitätskriterien und -standards für Fußverkehrsanlagen sowie Gestaltungsleitlinien/Straßenraum­ausstattung. Des Weiteren geben sie Hinweise und Empfehlungen zu den Themen Instandhaltung und Pflege, Unfallvermeidung, Berücksichtigung des Fußverkehrs bei Modal-Split-Erhebungen, Öffentlichkeitsarbeit, personelle und finanzielle Kapazitäten sowie Evaluation.

Aufbauend auf die Handlungsempfehlungen wurden Empfehlungen zur Umsetzung erarbeitet. Die Quartierskonzepte zu den Modellquartieren Baumheide und Innenstadt sind Teil der Umsetzungsempfehlungen. Sie zeigen beispielhaft Möglichkeiten zur Förderung des Fußverkehrs auf Quartiersebene auf. Dafür wurden auf Basis einer Analyse und einer Ermittlung von Handlungsbedarfen Maßnahmen entwickelt. Die Maßnahmen aus den Modellquartieren gehen mit weiteren Maßnahmen in den Maßnahmenkatalog ein. Dieser enthält neben konkreten Einzelmaßnahmen (bottom up) mehrere Programme auf Konzeptebene (top down).

Ausschnitt der Maßnahmentabelle

Ein essentieller Teil der Erarbeitung der Fußverkehrsstrategie war die Prozessbegleitung. Verschiedene Akteur:innen wurden während der gesamten Zeit an der Erarbeitung der Strategie beteiligt. Zum einen wurde die allgemeine Öffentlichkeit über eine Online-Beteiligung befragt und Bewohner:innen konnten sich mit ihrer Vor-Ort-Expertise bei der Erarbeitung der Quartierskonzepte einbringen. Zum anderen wurden Fachleute im Rahmen einer Lenkungsrunde zum Projekt sowie in der Strategiegruppe Nahmobilität beteiligt.