Verkehrsgutachten und Mobilitätskonzept für den Bildungsstandort Nord-Kassel
Die Verkehrsuntersuchung und das Mobilitätskonzept für den Bildungsstandort Nord wurden durch diverse bauliche Entwicklungen ausgelöst, darunter die Neuansiedlung einer Gesamtschule, die Schaffung eines Wohnquartier, der Bau einer Schulsporthalle und die Umnutzung des vorhandenen Kraftwerksgebäudes als Kompetenzzentrum. Die verkehrliche Untersuchung erfolgte parallel zur Erstellung des Bebauungsplans für das nördliche Wohnquartier.
Die Verkehrsuntersuchung konzentriert sich auf die zusätzliche Verkehrsbelastung durch die neuen Nutzungen und die Verteilung der entstehenden Verkehre. Außerdem wurde der Stellplatzbedarf berechnet und eine Empfehlung für einen individuellen Stellplatzschlüssel für Kfz- und Radabstellplätze hergeleitet. Ziel ist es, den Umweltverbund zu stärken, den Kfz-Verkehr auf der Fiedlerstraße zu minimieren und eine angemessene Anzahl zentraler Stellplätze zu schaffen, die durch weitere Mobilitätsangebote ergänzt werden. Hierfür wurde zunächst die aktuelle verkehrliche Erschließung für den ruhenden, fließenden Kfz-Verkehr, den ÖPNV, den Rad- und Fußverkehr und für Sharing-Angebote und die Nahversorgung untersucht. Diese wurden in Karten und einer zusammenfassenden Defizitkarte dargestellt.
Hierauf basierend wurden verschiedene Varianten zur verkehrlichen Erschließung erstellt, die die Radschnellverbindung stärken und die Erreichbarkeit sicherstellen sollten. Außerdem wurde ein individueller Stellplatzschlüssel für die geplanten Nutzungen hergeleitet, welcher die aktuellen Rahmenbedingungen zur verkehrlichen Erschließung, zur Reisezeit und weiterer Faktoren berücksichtigt und somit den erwarteten Stellplatzbedarf für den ruhenden Kfz- und Radverkehr abbildet.
Im nächsten Schritt wurde das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen je geplanter Nutzung mit dem Programm VerBau © Bosserhoff ermittelt, welches für die Verkehrsuntersuchung und die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte berücksichtigt wurde.
Grundlage für diese Untersuchung waren vorhandene Verkehrsdaten aus dem Jahr 2023, das ermittelte zusätzliche Verkehrsaufkommen, die neue groß- und kleinräumliche Verteilung der Verkehrsströme aufgrund der veränderten verkehrlichen Erschließung in den verschiedenen Varianten und die prognostizierte Verkehrsentwicklung aus dem Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Kassel. Somit wurden inklusive des Analysefalls insgesamt sechs Varianten bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit untersucht und bewertet.
Hierfür wurde auch die Anpassung der Knotengeometrie an den Knotenpunkten mit der Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit untersucht.