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LK Argus Kassel

Nachhaltiges Mobilitätskonzept für die Hansestadt Uelzen

Die Hansestadt Uelzen hat die Anbietergemeinschaft aus plan:mobil, LK Argus Kassel und ARGUS Stadt und Verkehr Hamburg damit beauftragt, ein Nachhaltiges Mobilitätskonzept für das gesamte Stadtgebiet mit einem Zeithorizont bis 2035 zu erstellen.

Das Konzept dient als strategischer Handlungsrahmen für eine zukunftsfähige, umweltfreundliche und bürgernahe Steuerung der Mobilitätsentwicklung. Es behandelt alle Verkehrsarten und befasst sich sowohl mit den Binnenverkehren und der Erreichbarkeit von Kernstadt und Ortsteilen untereinander als auch der regionalen Anbindung an den Landkreis Uelzen und die umliegenden Metropolen. Die Erstellung wurde vom Land Niedersachsen gefördert.

Für die Bearbeitung haben sich drei Planungsbüros mit ihren jeweiligen Stärken zusammengetan: plan:mobil für die Projektleitung und fachliche Bearbeitung der Themen ÖPNV, Vernetzung und Digitalisierung; LK Argus Kassel zur unterstützenden Projektleitung und fachlichen Bearbeitung der Themen Fuß-, Rad-, Kfz- und Wirtschaftsverkehr; sowie ARGUS Stadt und Verkehr Hamburg für die Erstellung eines Verkehrsmodells.

Fundament des Nachhaltigen Mobilitätskonzepts ist eine umfassende Analyse der Rahmenbedingungen und vorliegender Konzepte, der Raumstruktur sowie der Bestandssituation für die einzelnen Verkehrsarten. Für letztere wurde das Angebot und die Infrastruktur auf den entsprechenden Verkehrsnetzen erhoben und in Form einer Stärken-Schwächen-Analyse beurteilt. In einer ersten Phase der Online-Öffentlichkeitsbeteiligung über die eigens eingerichtete Website mobilitaet-uelzen.de konnten hierzu zahlreiche Hinweise der Bürgerinnen und Bürger über eine interaktive Karte und einen Fragebogen gesammelt werden.

Um eine spezifische Vorstellung über den Soll-Zustand einer nachhaltigen Mobilität zu erhalten, wurde ein Leitbild für die Hansestadt Uelzen erarbeitet. Hierzu wurde eine zweite Online-Beteiligung zur Abfrage der Priorisierung verschiedener Themen durchgeführt, welche auch als Grundlage für die Maßnahmenerarbeitung fungierte. Darüber hinaus wurde der für das Konzept gebildete Lenkungskreis mit Vertreter:innen aus Verwaltung, Politik und relevanten Institutionen konsultiert. Das Leitbild mit dem Titel „Zukunftsfähig.Umweltfreundlich.Bürgernah“ umfasst schließlich übergeordnete Werte (Abbildung 1) sowie acht Handlungsfelder (Abbildung 2) mit jeweiligen Handlungszielen.

Leitbild und Handlungsziele
Handlungsfelder

Pro Handlungsfeld wurden anschließend zur Behebung der in der Analyse erkannten Probleme sowie zur Erreichung der Handlungsziele im Sinne des Leitbildes jeweils drei bis sechs konkrete Maßnahmen entwickelt (Beispiel siehe Abbildung 3). Diese greifen allesamt ineinander und fördern insgesamt die Verkehrsmittel des Umweltverbunds und eine stadt- und umweltverträgliche Organisation von Pkw- und Wirtschaftsverkehr. Bei der Maßnahmenentwicklung konnte intensiv auf die Ergebnisse der ersten und zweiten Online-Beteiligung zurückgegriffen werden. Der Maßnahmenentwurf wurde in mehreren Feedback-Schleifen durch die Beteiligung von Arbeitsgruppen mit relevanten Akteuren aus Verwaltung und Stadtgesellschaft, den Lenkungskreis und in einer Bürger-Veranstaltung vor Ort weiterentwickelt.

Handlungsfeld 1 - Förderung von Fuß und Radverkehr

Produkt eines fast zweieinhalb Jahre währenden Prozesses mit spannender Konzeption, teils hitzigen Diskussionen und letztlich fruchtbaren Kompromissen ist das am 15. Mai 2023 vom Rat der Hansestadt Uelzen beschlossene Nachhaltige Mobilitätskonzept mit seinen auf über 150 Seiten ausgearbeiteten Maßnahmen. Es entstanden so zukunftsfähige und örtlich zugeschnittene Ansätze wie ein sternförmiges Radvorrangroutennetz aus den Ortsteilen zu Innenstadt und Hundertwasserbahnhof, eine verkehrsberuhigte Innenstadt mit Sammelparkanlagen, ein stadtverträgliches Kfz-Netz mit umgestalteten Straßenräumen und modellierten Auswirkungen von Tempo 30, Optimierungen im Linienverkehr, neue Mobilitätsstationen sowie digitalisierte multimodale Informationen und Angebote. Für die schrittweise Umsetzung sollen nun neue Personalstellen geschaffen und Förderprogramme genutzt werden.

Maßnahmenkarte Handlungsfeld 1 Förderung Fuß- und Radverkehr und Planskizze Führung Radvorrangroute West im Bahnhofsbereich