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LK Argus Kassel

Verkehrliche und schalltechnische Untersuchung der Grund- und Gesamtschule Nußberg in Iserlohn

Anlass der verkehrlichen und schalltechnischen Untersuchung waren Erweiterungsplanungen des Schulkomplexes Grund- und Gesamtschule Nußberg im südlichen Bereich des Stadtteils Nußberg. Dabei sollte die heute noch auf zwei Standorte verteilte Gesamtschule vollständig am Standort Nußberg zusammengezogen werden.

Mit der verkehrlichen und schalltechnischen Untersuchung sollten der Nachweis der verkehrlichen Erschließung des Schulstandortes Nußberg erbracht werden sowie Lösungen für eine sichere und umfeldverträgliche Abwicklung der Verkehre im Untersuchungsraum erarbeitet werden, insbesondere in Bezug auf die den Busverkehr.

Im Vorgriff auf die Analysen wurde ein Erhebungskonzept entwickelt und abgestimmt, dass eine effiziente und alle Themenfelder umfassende Erhebung gewährleistete. Bestandteil des Erhebungskonzepts waren die Themen Kfz-Verkehr, Hol- und Bringverkehr, Ruhender Verkehr, Lieferverkehr, Radverkehr Fußverkehr und ÖPNV zu denen über

  • videobasierte Verkehrszählungen an 6 Knotenpunkten und einem Querschnitt
  • videobasierte Verkehrsbeobachtungen (Hol- und Bringverkehr)
  • manuelle Verkehrsbeobachtungen (Konflikte, Fußverkehrsachsen)
  • Straßenquerschnittserhebungen
  • Begehungen mit Aufnahme der verkehrsrechtlichen Organisation
  • Erfassung von Fußgängerströmen an den Knotenpunkten (querende)
  • Erhebung der Parkraumauslastung
  • Auslastung der Radabstellanlagen
  • Erfassung von Lieferverkehren
  • Gespräche mit der Schulleitung und dem Hausmeister zur Ermittlung sonstiger Problemlagen

Daten erhoben wurden.

Erhebungskonzept

Die Daten wurden anschließend in Bestands- und Defizitkarten bildlich darstellt und schriftlich erläutert.

Die Daten der Verkehrszählung wurden auf 24h‑Stunden hochgerechnet und für die Knotenpunkte wurden Leistungsfähigkeitsberechnungen angefertigt.

Für die Auslastungserhebung des ruhenden Verkehrs richtete sich nach den Betriebszeiten der Schule und fand vor, während und nach der Betriebszeit statt. Zum Unterrichtsbeginn und Ende wurden jeweils Beobachtungen im Hol- und Bringverkehr vor der Schule durchgeführt. Die Daten wurden befalls in Tabellen und Karten graphische verarbeitet.

Verkehre und Konflikte zu Schulbeginn und -ende

Für den (Schul-)Busverkehr wurden zunächst die Anforderungen und Bestimmungen des Nahverkehrsplans (NVP) des Märkischen Kreises, des interkommunalen Verkehrsentwicklungsplans Menden Hemer Iserlohn und weiterer bestehender Planungen zusammmengetragen. Anschließend fand die Analyse der ÖPNV-Anbindung des Schulstandortes Nussberg statt (Linien, Haltestellen, Fußwegeverbindungen). Durch das vorliegen annonymisierter Wohnstandorte der Schüler konnte die Nachfrage im Schülerverkehr annährungsweise bestimmt werden. Über den Abgleich mit den gefporderten Standards des NVP wurden Defizite ermittelt und Handlungsbedarfe aufgezeigt.

Weitere bearbeitete Unterpunkte des Themenfeldes waren die Haltestellenqualität, der Betriebsablauf, die Bewertung von Planungsansätzen und der Angebotsqualität.

Abweichung vom Standard des NVP MK für die Grundschule Nußberg

Die Konzeption befasste sich mit der Ermittlung der Prognoseverkehre aufgrund des Schulausbaus und der Ausarbeitung von Lösungsansätzen für die ermittelten Probleme. Die Abschätzung des zukünftigen Verkehrsaufkommens erfolgte mit dem Programm VerBau (© Dr. Bosserhoff), welches mittels Kenngrößen und Annahmen ein Prognose des Neuverkehrs zulässt. Dabei wurden die Angaben zur Schülerentwicklung aus dem Schulentwicklungsplan der Stadt Iserlohn berücksichtigt.

Die Neuverkehre wurden anschließend über plausible Annahmen zur Verteilung auf des bestehende Netz umgelegt. Die Umlegung erfolgte für 2 unterschiedliche Erschließungsvarianten.

Die Erschließungsvarianten wurden in einer Gegenüberstellung bewertet und Entwurfspläne für einzelne Maßnahmen entworfen. Abschließend wurde eine Empfehlung abgegeben.

In der Folge wurden weitere Maßnahmenempfehlungen zu den Themen Kfz- und Schwerverkehr, Parken bzw. Parkraumorganisation, Hol- und Bringverkehr, sowie Fuß- und Radverkehr erarbeitet. Außerdem wurde ausfühhrlich auf Handlungsoptionen im Busverkehr eingegangen.

Abschließend für den Bereich der verkehrlichen Untersuchung erfolgten Leistungsfähigkeitsberechnungen für den Prognoseplanfall.

Detailplan Parkplatz Ortlohnstraße – Bestand (links) und Planung (rechts)

Der schalltechnsiche Untersuchungsteil widmete sich zunächst der Ermittlung der schalltechnisch relevanten Emmitenten und der benötigten Kennzahlen zur Berechnung der von ihnen ausgehenden Schallpegel im Analysefall.

Die Beurteilung der Geräuscheinwirkungen durch den Straßenverkehr auf das Plangebiet erfolgt auf Grundlage der DIN 18005, Teil 1 „Schallschutz im Städtebau“ sowie der 16. BImSchV.

Schallimmissionsplan Nachtzeitraum (22-6 Uhr)

Aufgrund von geänderten Planungen zur Anordnung der Erweiterung des Schulgebäudes bis hin zu einer ganz anderen Lösung ohne Erweiterung konnte die schalltechnische Untersuchung nicht abschließend behandelt werden.